Unsere Landwirt*innen müssen in vielerlei Hinsicht mit immer höheren Erwartungen zurechtkommen: Sie sollen Lebensmittel zu möglichst günstigen Preisen produzieren, gleichzeitig sollen sie auch für Klimaschutz und Artenvielfalt sorgen. Wir haben es mit einer hochkomplexen Herausforderung zu tun, zu der viele Akteur*innen mit am Tisch sitzen. Ein „Weiter so“ kann es nicht geben, darüber sind sich mittlerweile alle einig. Wir brauchen einen Schulterschluss von Verbraucher*innen und Landwirtschaft gegen Lobbyismus. In Schleswig-Holstein haben wir eine beträchtliche Zahl von Betriebsleiter*innen, die wissen, dass sich etwas ändern muss, die wissen, dass wir eine Neuausrichtung der Agrarpolitik brauchen, um Zukunft zu sichern. Und die dazu bereit sind.
Die Produktion von Lebensmitteln ist für uns mehr als nur ein Wirtschaftszweig. Landwirtschaft gehört zu Schleswig-Holstein. Sie hat jahrhundertelang die Identität der ländlichen Räume geprägt und die Leistung der Landwirt*innen verdient unseren Respekt. Notwendig ist eine Landwirtschaft, die nicht nur hochwertige Lebensmittel erzeugt, sondern gleichzeitig mehr Rücksicht nimmt auf Umwelt, Biodiversität und Tierwohl. Der Schutz und die Nutzung der natürlichen Lebensräume müssen zusammengeführt werden. Gleichzeitig muss die landwirtschaftliche Produktion den Landwirt*innen ein auskömmliches Einkommen bieten. Das ist auch ein Beitrag zum Erhalt lebendiger ländlicher Räume.
Unsere Positionspapier Landwirtschaft
Dafür müssen wir noch stärker in den Dialog mit allen beteiligten Gruppen treten und dafür sorgen, dass die Landwirtschaft langfristig ökologisch verträglich, sozial gerecht, ökonomisch rentabel und am Tierwohl ausgerichtet ausgestaltet wird.
„Wir brauchen einen Gesellschaftsvertrag mit verlässlichen Rahmenbedingungen für eine Landwirtschaft der Zukunft. Die Landwirtschaft muss als wichtiger Akteur ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten, Natur- und Umwelt schützen und regional produzierte, qualitativ hochwertige Lebensmittel zu fairen Preisen produzieren.“ Kirsten Eickhoff-Weber
Die notwendigen Veränderungen müssen gemeinsam mit der Landwirtschaft auf den Weg gebracht werden. Unsere Landwirt*innen müssen für ihre Leistungen für Klima- und Umweltschutz ausreichend gefördert und unterstützt werden. Wir dürfen und wollen die Bäuer*innen in Schleswig-Holstein damit nicht alleine lassen.
Es ist ein Skandal,
dass die großen Fleischbetriebe mit Werkverträgen die Arbeitnehmer*innen ausbeuten und gleichzeitig damit Reibach machen: Da Werkverträgler*innen über Subunternehmen angestellt sind, sinken die Ausgaben für Festangestellte. Werkverträge gelten als Sach- und nicht als Lohnkosten und niedrige Personal und hohe Energiekosten führen wiederum dazu, dass die Betriebe als energieintensiv eingestuft werden und von der EEG Umlage entlastet werden.
